Campingbus ausbauen – Wie geht das?

Von | 16. Juni 2022

Begeisterte Camper träumen davon einen großen Kastenwagen oder einen kompakten Transporter in einen Campingbus zu verwandeln. Denn ein herkömmliches Wohnmobil ist ihnen häufig zu langweilig und eventuell auch zu wenig alltagstauglich. Wenn Sie einen Campingbus ausbauen, kann das viele Vorteile haben. Je nach Basisfahrzeug ist der Innenraum viel größer und daher auch komfortabler als bei einem Modell im Wohnmobil Stil. Daher sind auch die Entwicklungsmöglichkeiten vielfältiger. Falls Sie selber einen Campingbus ausbauen, gibt es natürlich auch Nachteile. Dabei ist der damit verbundene hohe Arbeitsaufwand auf technischer und organisatorischer Ebene zu berücksichtigen. Als Camper können Sie das Abenteuer nicht antreten, ohne sich zuvor mit allen rechtlichen Aspekten vertraut gemacht zu haben.

Aber der Umbau eines Transporters zum Reisemobil ist attraktiv. Weil Sie die Isolierung, Aufteilung und Möblierung ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen realisieren können. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen Do it Yousef Tipps. Auf die es zu achten gilt, wenn Sie dieses Projekt umsetzen möchten. Gewiss haben Sie sich das Basisfahrzeug vor dem Kauf genau angesehen. Vor dem Umbau sollte trotzdem sichergestellt werden, ob alles, was mechanisch und elektrisch funktioniert, auch tatsächlich gut funktioniert.

Campingbus ausbauen. Ein Mann baut in seiner Werkstatt Möbel zusammen.

Campingbus ausbauen – Tipps vor dem Start

  • Überlegen Sie sich, wie hoch das Budget ist.
  • Möchten Sie das Auto nur als Reiseauto nutzen? Oder auch als alltagstaugliches Transportmittel?
  • Stellen Sie sicher, dass Sie im Wohnmobil eine gute Batterie haben. Möchten Sie mehr Freiheit genießen? Dann sind Sonnenkollektoren auf dem Dach sehr zu empfehlen.
  • Sie möchten zu jeder Jahreszeit ein warmes Fahrzeug haben? Isolieren Sie Ihr Wohnmobil gut. Außerdem verhindert eine gute Isolierung auch eine Kondenswasserbildung.
  • Ein Fahrzeug mit ausreichend Fenstern ist zu empfohlen. So kann der Camper innen schön frisch gehalten werden, denn es gibt die Möglichkeit ihn ausreichend zu belüften.
  • Für genügend Stauraum kann das Bett in der Nähe der Heckklappe montiert werden. Auf diese Weise gibt es die Möglichkeit auch von der Heckseite des Transporters auf den Stauraum zuzugreifen.
  • Eventuell müssen Sie auch noch Platz für ein sperriges Sportgerät mit einplanen.
  • Bevor Sie den Campingbus ausbauen, erkundigen Sie sich bei den zuständigen Behörden, welche Anforderungen der Bus nach dem Umbau erfüllen muss. Denn nicht jedes Fahrzeug lässt sich in ein Wohnmobil verwandeln.
  • Versuchen Sie ein Basisfahrzeug mit einem hohen Dach zu finden, denn eine Dachaufstockung kann heftig zu Buche schlagen.
  • Führen Sie Arbeiten am Bus normgerecht durch. Indem Sie die Schritte der EG-Richtlinien zur Zulassung eines Fahrzeugs als Wohnmobil genau befolgen.

Wie lang dauert der Campingbus Ausbau ungefähr?

Eine gute Planung verkürzt in der Regel die Arbeitszeit. Trotzdem kann es einige Monate dauern bis das Fahrzeug einsatzbereit ist. Wenn zwei Personen auch am Wochenende arbeiten können Sie mit 6 bis 9 Monaten rechnen. Es gibt viele Faktoren zu berücksichtigen. Sie müssen beispielsweise Lieferengpässe bei den Materialien mit einberechnen. Eventuell haben Sie mit der Hilfe von Familienmitgliedern gerechnet, die aber plötzlich keine Lust mehr haben. Es kann auch vorkommen, dass Sie plötzlich weniger Zeit haben, um den Campingbus selber auszubauen. Nehmen Sie sich ein bestimmtes Datum zur Fertigstellung vor, damit Sie sich nicht in zu viele Details verlieren.

Wenn Sie mit dem Umbau beginnen, müssen Sie den Innenraum des Fahrzeugs zerlegen und dabei alle Sitze entfernen. Die Sitze die Sie behalten möchten bleiben dabei eingebaut. Es müssen einige Elemente in den Innenraum des zukünftigen Campers integriert werden. Eines der wichtigsten Punkte ist die Isolierung. Mit der Dämmung schaffen Sie ein behagliches Raumklima. Es muss zudem eine Dampfsperre (eine Kunststofffolie zwischen Außenwand und Dämmstoff) gelegt werden. Danach gilt es über die Elektro- und Sanitärausstattung nachzudenken. Vielleicht müssen Sie dazu einen Profi hinzuziehen, denn dies erfordert besondere Kenntnisse und Fähigkeiten. Damit Sie und Ihre Mitreisenden bequem und gut schlafen, können Sie Schlafsitzbänke installieren.

Beim Campingbus Ausbau auf den vorhandenen Platz achten

Eventuell ist sogar Platz genug für ein Bett vorhanden, wenn Sie Ihren Campingbus ausbauen. Dann sollten sie es mit einem Lattenrost und einer Kaltschaummatratze ausstatten. Falls Sie die komplette Innenausstattung selbst planen und entwerfen, müssen Sie unbedingt auch das Gewicht berücksichtigen. Sie benötigen passende Montageleisten aus Holz oder Metall zum Verankern der Möbel. Sollten Sie nicht über das nötige handwerkliche Geschick verfügen, können heutzutage auch auf vorgefertigte Ausbausätze zurückgreifen.

Bei der Küche zum Kochen, Abwaschen und Kühlen, gilt es zu überlegen, wie groß sie sein darf? Sie können sich für ein fest eingebautes Gaskochfeld entscheiden. Für Elektrokochplatten brauchen Sie, nämlich einen Außenstromanschluss. Um Strom zu sparen können Sie auch eine Solartechnik auf dem Dach installieren. Wollen Sie eine eigene Toilette zur Verfügung haben, und nicht auf Einrichtungen in den Stellplätzen angewiesen sein? Dann müssen Sie sich über einen passenden Toilettentyp (fest installiert, mit herausnehmbaren Fäkalientank oder Trockentoilette) Gedanken machen. Für den Fall, dass Sie selber einen großen Campingbus ausbauen, ist meist auch genug Platz für einen Sanitärraum mit Dusche. Die Wände kann man beispielsweise mit einem Duschvorhang vor Spritzwasser schützen.

Campingbus ausbauen. Satz Arbeitswerkzeuge auf hölzernem Hintergrund.

Campingbus ausbauen – Worauf muss man achten?

Achten Sie darauf, dass das Wasser aus der Dusche oder dem Waschbecken gut abfließen kann. Eventuell muss die Duschwanne auf einem Podest installiert werden. Auch beim Verlegen der Ablaufrohre ist auf genügend Gefälle zu achten. Beim Campingbus ausbauen gilt es darauf zu schauen, dass das Fahrzeug nicht über 2,8 Tonnen wiegt. Denn sonst wird eine Zulassung als Lastkraftwagen erforderlich. Alles, was man in den Camper einbaut, gilt als Ladung. Daher muss die Ladung auch (gemäß § 22 der Straßenverkehrsordnung) gesichert sein. Damit ein Campingbus weiterhin als PKW gelten kann, ist es wichtig, dass er unter 2,8 Tonnen Leergewicht bleibt. Ansonsten wird diese Art von Zulassung verwehrt. Für eine Auflastung von über 3,5 Tonnen Gesamtmasse reicht ein Führerschein der B-Klasse nicht mehr aus. Die zulässige Gesamtmasse beinhaltet alles, inklusive der Personen die darin sitzen.

Anzumerken ist außerdem, dass keine frei aufgestellten Gaskocher mehr verwendet werden dürfen. Werden Elektrokochplatten verbaut, müssen diese die VDE-Vorschriften erfüllen. Eingebaute Flüssiggasanlagen müssen den Anforderungen des DVGW-Arbeitsblattes G 607 gerecht sein. Der TÜV Süd gestattet für den Innenraum geprüfte Spirituskocher, die sich verschrauben lassen. Beim TÜV Nord kommen diese Erzeugnisse aber nicht gut an. Behalten Sie zudem die Angaben des Herstellers des Basisfahrzeuges im Auge. Seine Vorgaben geben an, wie schwer die zusätzlichen Aufbauten sein können und wo man sie befestigen kann. Werden beispielsweise tragende Karosserie Elemente ändert, müssen diese Änderungen vom Erzeuger womöglich freigegeben werden. Nach Ansicht von Experten sollten Sie beim Campingbus ausbauen zwei Fluchtwege einplanen, die auf verschiedenen Fahrzeugseiten zu finden sind.

Welche Kosten kommen ungefähr auf einen zu?

Die Kosten hängen ganz davon ab, welche Art von Campingbus Sie gestalten wollen. Für ein gutes Basisfahrzeug müssen Sie in der Regel mindestens 6.000 Euro einplanen. Der Preis dafür beginnt bereits bei 1.000 Euro, kann aber auch bis 10.000 Euro gehen. Wenn Sie das Budget bestimmen, rechnen Sie damit, dass Sie ungefähr den Anschaffungswert auch für den Umbau des Campingbusses ausgeben müssen. Bei einem größeren Wohnmobil wird auch der Einbau der Innenausstattung teurer. Für das Baumaterial müssen Sie mit zirka 1.500 Euro rechnen. Außerdem fallen Kosten für die Isolierung (450 Euro) an. Ebenso für Anbauteile (1.600 Euro), für die Wasserversorgung (1.300 Euro), die nötigen Werkzeuge und die Zulassung, etc. an. Das sind natürlich alles nur Richtwerte. Wenn Sie selber einen Campingbus ausbauen, sollten Sie mit Kosten zwischen 10.00 und 15.000 Euro rechnen. Es kommt natürlich darauf an, wie wichtig Ihnen Komfort und Ausstattung sind.

Welche Regeln gelten beim Campingbus ausbauen für die TÜV Abnahme?

Die Richtlinien für eine TÜV Abnahme sind durchaus als „hart“ zu bezeichnen. Das gesamte eingebaute Mobiliar muss so fest mit dem Fahrzeug verbunden sein. Es darf sich nur mithilfe passender Werkzeuge entfernen lassen. Dieses gilt allerdings nicht für den eingebauten Tisch. Flügelmuttern sind daher nicht zugelassen. Alle Sitze bei dem Reisemobil bis 2,5 Tonnen müssen mit Automatik-3-Punkt-Gurte versehen sein. Die Sitze dürfen zudem nicht mehr quer zur Fahrtrichtung eingebaut werden. Wie bereits kurz angemerkt müssen alle elektrischen Anlagen, die in dem Campingbus installiert wurden, den VDE-Vorschriften entsprechen. Der Wohnbereich muss anständig zum Be- und Entlüften sein. Es darf aber keine Verbindung zwischen der Belüftungs- und Abgasanlage sowie der Standheizung und der Flüssiggasanlage vorhanden sein. Die Prüforganisationen achten zudem, darauf, dass die Türen und Klappen während der Fahrt geschlossen bleiben. Zudem sollten die Außenkanten der Möbel abgeschrägt sein. Neu eingebaute Scheiben müssen über ein entsprechendes Prüfzeichen verfügen.

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