Der Wohnwagen – Das sollte man über den Wohnwagen wissen

Von | 26. Mai 2018

Viele, die gerne auf Reisen sind, träumen davon, einen Wohnwagen zu besitzen. Er verleiht Individualität und Mobilität zugleich. Schließlich kann man ihn nutzen, um an einem beliebigen Ort Urlaub zu machen oder eine Nacht zu verbringen. Alles was Sie brauchen ist nur ein Platz um ihn abzustellen. Das kann auf einem Campingplatz sein oder lediglich auf einem Autobahnparkplatz. Denn das was man zum Übernachten braucht bringt der Caravan gleich mit. Auch fest verbaute Einrichtungen befinden sich in einem Wohnwagen.

Was bietet ein Wohnwagen alles

Wohnwagen bieten auf wenig Raum eine hohe Funktionalität. Dort wo tagsüber eine Sitzecke steht entsteht am Abend ein Bett. Die Küchenzeile bleibt davon unberührt und steht weiterhin zur Verfügung. Außerdem haben die meisten Wohnwagen auch eine kleine Nasszelle. Auch auf Wasser im Wohnwagen muss man nicht verzichten. Dafür gibt es fest verbaute Wassertanks, aber auch transportable Lösungen. Doch gerade weil der Platz so knapp ist, empfiehlt es sich ein Vorzelt anzubringen. Denn wenn der Wohnwagen auf einem Campingplatz länger genutzt wird entsteht zusätzlicher Stauraum um Gegenstände geschützt zu lagern.

Zum Heizen, für den Kühlschrank und für die Warmwasser Versorgung können verschiedene Geräte verbaut sein. Auch zum Kochen werden Geräte benötigt. Diese Geräte können Sie entweder mit Strom oder Gas betreiben. Allerdings gibt es auch welche, die durch vorhergehendes Umschalten beide Energieträger nutzen. So sind Sie unabhängig von einer Stromversorgung. Falls Sie den Warmwasserboiler längere Zeit nicht genutzt haben, sollten Sie diesen vor Inbetriebnahme reinigen. Droht Frost ist es ratsam das Gerät vollständig zu entleeren.

Es gibt verschiedene Arten von Toiletten für den Wohnwagen.

Die Kassettentoilette ist fest eingebaut. Sie hat eine Wasserspülung und einen Tank der unter dem Wohnwagen fest gemacht ist. Dort können Sie ihn entnehmen und entleeren. Allerdings ist diese Toilette nur für größere Wohnwagen geeignet. Dasselbe gilt für die Zerhackertoilette. Sie bietet viel Luxus. Bei ihr wird alles was ankommt in kleine Teile zerhackt. So dass der Inhalt des Tanks fast flüssig ist. Den Tank können Sie entweder mit einem Schlauch entleeren oder wenn dies nicht möglich ist herausziehen. Für kleinere Wohnwagen eignet sich eine transportable Toilette besser. Bei ihr ist direkt unter der Toilette ein Auffangbehälter. Dieser lässt sich herausziehen. So können Sie den Inhalt entsorgen.

Welcher Führerschein ist erforderlich

Wer mit einem Wohnanhänger auf Reisen gehen möchte, sollte sich zunächst Gedanken machen ob er das Gespann überhaupt fahren darf. Welchen Führerschein man dafür benötigt hängt stark davon ab wann man die Fahrerlaubnis erworben hat. Wer noch einen Führerschein der alten Klasse 3 hat ist auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Denn damit ist es möglich Fahrzeuggespanne mit einem Gesamtgewicht von bis zu 18,5 Tonnen zu bewegen. Wenn der Führerschein hingegen erst nach der Reform im Jahr 1999 erworben wurde ist die Situation etwas schwieriger zu durchschauen. Denn dabei muss zum einen auf das Gesamtgewicht von PKW und Wohnanhänger geachtet werden.

Mit dem Führerschein der Klasse B darf der Fahrer einen Anhänger mit einem maximal zulässigen Gewicht von 750 Kilogramm fahren. Dabei darf das Gesamtgewicht von Auto und Anhänger aber nicht mehr als 3500 Kilogramm wiegen. Inzwischen gibt es auch den Führerschein B96, der die Situation ein wenig vereinfacht. Dabei beträgt das zulässige Gesamtgewicht maximal 4250 Kilogramm. Diese Neuregelung ist vor allem für schwerere Anhänger von Bedeutung, denn sie dürfen jetzt mehr als 750 Kilogramm wiegen. Als weitere Variante ist der BE-Führerschein zu nennen. Wer ihn besitzt, darf Gespanne fahren, die bis zu 7000 Kilogramm wiegen. Dabei darf der Anhänger maximal 3500 Kilogramm schwer sein.

Wohnwagen an der Straße parken

Ist der Wohnwagen durch die Anhängerkupplung mit dem Auto verbunden dürfen Sie ihn unbegrenzt auf einem öffentlichen Parkplatz abstellen. Anders sieht es aus wenn der Wohnwagen alleine parkt. In diesem Fall dürfen Sie ihn höchstens 14 Tage auf demselben Platz stehenlassen.

TÜV und Zulassung bei einen Wohnwagen

Ein Wohnwagen gilt als Anhänger. Aus diesem Grund müssen Sie ihn bei der Zulassungsbehörde anmelden. Der Ablauf und die benötigten Papiere sind dieselbe wie beim anmelden eines Autos.

Auch ein Wohnwagen braucht in regelmäßigen Abständen eine Hauptuntersuchung. Diese nimmt wie beim KFZ die Dekra oder der TÜV ab. Ebenso sind die KÜS und die GTÜ amtlich anerkannte Stellen die diese Hauptuntersuchung durchführen dürfen. KÜS ist die Abkürzung für Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Sachverständiger eV. GTÜ ist die Gesellschaft für technische Überwachung mbH.

Bevor Sie zur Untersuchung gehen müssen Sie zwar den Wohnwagen nicht ausräumen. Allerdings muss alles so gesichert sein, dass es beim Bremsen an seinem Platz bleibt.

HU Fristen für den Wohnwagen

Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 Kg müssen Sie nach der Erstzulassung nach 36 Monaten zur Hauptuntersuchung. Danach müssen Sie alle 24 Monate zur Hauptuntersuchung gehen. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 750 bis 3500 Kg von Anfang an alle 24 Monate. Über 3500 Kg ist die Hauptuntersuchung alle 12 Monate vorgeschrieben. Bei der Hauptuntersuchung werden nachfolgende Punkte kontrolliert:

Korrosion
  • Sieht man Schäden oder Durchrostungen. Diese können am Fahrgestell oder Längsträger auftauchen.
  • Die Verbindung zwischen Holzplatte und Fahrgestell muss einwandfrei sein.
  • Beschädigungen oder Fäulnis der Holzplatte darf nicht vorkommen.
Speziell am Wohnwagen
  • Das Stützrad darf keine Beschädigungen aufweisen und muss fest montiert sein.
  • Seilzüge und Gestänge dürfen keine Beschädigungen aufweisen und müssen einwandfrei funktionieren.
  • Die Zugkugelkupplung muss einwandfrei sein.
  • Der Auflaufstoßdämpfer muss in Ordnung sein.
  • Beschädigungen oder Undichtheit an der Manschette am Zugrohr dürfen nicht vorkommen.
  • Die Auflaufeinrichtung der Bremse muss volle Funktion nachweißen.
  • Sämtliche Kabel und Anhängerstecker dürfen nicht beschädigt sein.
  • Der Hebelweg der Feststellbremse muss bei ca. 4-5 Zähnen liegen.
  • Feststellbremse muss leicht lösbar sein.
  • Die Feststellbremse muss einrasten.
  • Beschädigungen an der Deichsel dürfen nicht bestehen.
  • Je nach Größe des Wohnwagens müssen ein oder zwei Unterlegkeile mit geführt werden
Gasanlage
  • Heizung und Gasanlage müssen funktionieren.
  • Be- und Entlüftungsklappen müssen frei zugängig sein.
  • Die Gasprüfung darf nicht abgelaufen sein.
Elektrik
  • Sichtbare Kabel müssen sicher verlegt sein und dürfen keine Beschädigungen aufweisen.
  • Anschlüsse der Elektronik müssen fest sitzen.
  • Oxidationsspuren an elektrischen Anschlüssen dürfen nicht vorkommen.
Sonstiges
  • Die Eintragungen in den Papieren muss mit der Fahrzeug – Identifikations – Nummer und dem Typenschild übereinstimmen.
  • Scharfkantige Teile dürfen nicht vorkommen.
  • Luken, Fenster und Türen müssen sicher und dicht sein.
  • Die Beleuchtung muss volle Funktion zeigen
  • Die Profiltiefe der Reifen darf nicht zu gering sein
  • Die Reifen dürfen nicht zu alt sein

Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie die Gasanlage in regelmäßigen Abständen überprüfen lassen. Bei manchen Campingplätzen müssen Sie eine Bescheinigung vorlegen. Aus diesem Grund ist es ratsam sich rechtzeitig zu informieren wie alt diese sein darf. Die Prüfung der Gasanlage führen spezielle Werkstätten, Wohnwagenhändler oder auch der TÜV und andere staatlich anerkannte Stellen durch.

Wie sieht es mit der maximalen Zuladung aus

Für die Fahrt ist es wichtig das Gewicht des Wohnwagens soweit wie möglich zu reduzieren. Denn in Notfallsituationen kann ein zu schwerer Wohnanhänger zu einer Gefahr werden, wenn er beispielsweise nach einem Ausweichmanöver stark schlingert. Außerdem verbraucht der Pkw mehr Treibstoff, wenn er einen schweren Caravan ziehen muss. Deswegen ist es ratsam die Wassertanks erst nach dem Abstellen aufzufüllen selbst wenn das Trinkwasser am Campingplatz teurer ist. Außerdem sollten Sie das Gepäck so weit wie möglich im Pkw verstauen. Durch diese Maßnahmen verringert sich schließlich auch das Gewicht des Wohnwagens. Was in manchen Situationen wichtig sein könnte um ihn überhaupt bewegen zu dürfen.

Ansonsten gilt es auch beim Wohnwagen immer darauf zu achten, dass er technisch in einem einwandfreien Zustand ist. Die Funktion der Bremsen sollten Sie ebenso regelmäßig überprüfen. Das selbe gilt für die Beleuchtung und die Profiltiefe der Reifen. Selbst wenn die Reifen nur wenig abgenutzt sind, sollten sie spätestens alle fünf Jahre erneuert werden.

Was gibt es sonst noch zu beachten

Der Wohnwagen ist nicht über das Auto versichert. Sie benötigen für ihn eine extra Haftpflichtversicherung. Auch ist für den Wohnwagen eine Steuer fällig. Diese wird nach dem zulässigen Gesamtgewicht errechnet.

Es ist Vorschrift, dass Ihr Zugfahrzeug 2 größere Außenspiegel hat als der normale PKW. Mit diesen müssen Sie die Kanten am Ende des Wohnwagens sehen können. Während der Fahrt darf niemand im Wohnwagen sein.

Bei Wohnwagen mit 2 Achsen oder einer Achse sind Sie verpflichtet zwei Unterlegkeile mitzuführen. Das zählt allerdings nur bei einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 750 kg.

Der Pkw muss geeignet sein um das Gesamtgewicht des Wohnwagens ziehen zu dürfen. Im Fahrzeugschein finden Sie die benötigte Info wie schwer Ihr Wohnwagen maximal sein darf.

Wohnwagen während der Fahrt

Möchten Sie während Sie fahren die Gasanlage im Wohnwagen betreiben gibt es einiges zu beachten. Wenn Sie Ihren PKW tanken sollten Sie die Gasanlage abschalten. Auf einer Fähre ist es vorgeschrieben das die Gasanlage ebenfalls abgeschaltet ist. Wegen der Sicherheit ist dabei ein Crashsensor und eine Schlauchbruchsicherung von Nöten. Der Crashsensor sorgt bei einem Aufprall dafür, dass die Gaszufuhr unterbrochen wird. Zwischen Druckregler und Schlauchleitung befindet sich die Schlauchbruchsicherung. Sie sorgt dafür, dass austretendes Gas das durch einen beschädigten Schlauch entsteht gestoppt wird. Beide Bauteile sollten Sie alle 10 Jahre austauschen.

Ist eine Schlauchbruchsicherung und ein Crashsensor verbaut darf ein Absorber Kühlschrank und eine Absorber Kühlbox während der Fahrt betrieben werden. Dasselbe gilt für eine mit Gas betriebene Heizung.

Ist der Wohnwagen aus Metall sind Sie im Inneren vor Gewitter geschützt. Ist er allerdings aus Kunststoff ist der Schutz vor Gewitter nicht gegeben. Ein Wohnwagen aus Metall hat leider den Nachteil das er deutlich schwerer ist als einer aus Kunststoff. Dieses wirkt sich auf das Gesamtgewicht des Wohnwagens aus.

Im übrigen können Sie einen Wohnwagen auch mieten. Sowohl auch am Urlaubsort als auch Zuhause. Beides hat Vor- und Nachteile.

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